Goodbye PS3 #2: Metal Gear Solid 4

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Hideo Kojima kann nicht loslassen. Zu sehr hängt sein Herz an seinem Kind. Grund zur Freude für uns, denn so beschert uns der gute Mann doch noch nicht nur mit dem Hack ’n‘ Slay „Metal Gear Rising“ im Frühjahr sondern auch noch mit einem fünften Teil der Hauptserie „Metal Gear Solid“.  Schon zwei Gründe ein wenig tiefer in Konamis Archiv zu wühlen. Der dritte Grund Steht im Titel: Es ist mal wieder „Goodbye PS3“ angesagt und dementsprechend werfen wir einen Blick auf „Metal Gear Solid 4“.

Verknotete Schlange

Wer mit der Story von „Metal Gear Solid“ überhaupt nichts anzufangen weiß, weil er noch nie einen Teil gespielt hat, wird wahrscheinlich komplett mit der Story von MGS4 komplett überfordert sein. Deswegen hier ein kleiner Abriss:

Die MGS-Reihe dreht sich um Superagenten und die Rettung der Welt, im generellem. Im Speziellen handelt es von dem Kampf zweier Brüder, die den Code-Namen „Solid Snake“ und „Liquid Snake“ tragen und genetische Klone des besten Agenten der Welt „Big Boss“ tragen. Der Protagonist Solid Snake muss dabei seinen Bruder aufhalten, der zusammen mit Metal Gear Rex – einer Art Kriegsroboter die Welt unterwerfen möchte. Doch „Solid Snake“ schafft es die Pläne zu vereiteln. Liquid wird getötet und Ocelot, ein ehemaliger sovjetischer Agent und Freund von Big Boss erhält einen arm von Liquids Leiche, nachdem er im Kampf einen verloren hat. Doch dadurch gelangt die bösartige DNS Liquids in Ocelots Körper und er wird zu einer Reinkarnation Liquids, namens Liquid Ocelot. Klingt verwirrrend? Ist es für Außenstehende auch. Sollte euch dieser Abriss nicht reichen empfehle ich euch wärmstens die damalige Zusammenfassung von GameOne (einfach ausgooglen ;)).

War has changed

Ist ein Satz, den man in MGS4 öfters hört. Schon früh erklärt der durch einen Virus stark gealterte Snake, was das bedeutet: Kriege werden nicht mehr durch Nationen sondern durch Wirtschaftslobbyisten mit Privatarmeen geführt, Stellvertreter-Kriege. Durch Blitzausbildung und digitale Soldatenkontrolle werden Menschenleben zur Nebensache, Schusswaffen sind Massenproduktion. All das wird von den Patriots einer multinationalen und übermenschlichen Organisation kontrolliert um Missbrauch zu verhindern. Deswegen sind sie auch das Ziel Liquids, er will alle Waffen und Soldaten auf der Welt kontrollieren können, dementsprechend würde ihm alle militärische Macht auf der Erde gehören. Doch Snake ist ihm wieder auf den Spuren um zum letzten mal die Welt zu retten… Zum letzten Mal? Ja denn, scheinbar lässt sich der radikale Alterungsprozess nicht aufhalten und wird Snake innerhalb kürzester Zeit in den Tod treiben… Doch ob es für den sympatischen Antihelden doch noch Hoffnung gibt erfahrt ihr beim zocken.

Cineastische Schlange

Wie schon in den Vorgängern überzeugt Metal Gear Solid 4 vorallem mit einem: einer filmreifen Inszenierung. Die Cutscenes sind teilweise bis zu 30 Minuten lang, es wird viel wert auf Kameraführung und auch Zwischenmenschliches gelegt, insbesondere die Beziehung zwischen Snake und seinen Mitmenschen liegt sehr im Vordergrund. Die Story wird nebsther durch kleinere Telefonate weiter vertieft, die durch die neu hinzugekommene Webcam auch den Gesprächspartner von Snake zeigen und dadurch mehr Aktion in diese sonst eher statischen Dialoge bringt.

Kriechende Schlange

Nun kann leider ein Spiel nicht nur von der Story leben sondern braucht noch dazu ein bisschen Gameplay. Die MGS-Reihe ist im sogenannten Stealth-Genre angesiedelt. Andere Vertreter wären Tom Clancy’s Splinter Cell oder auch Deus Ex. Das heißt: Anders als in den anderen Action-Spielen geht es in Metal Gear Solid nicht darum alles in Krachbumm niederzumetzeln (auch wenn das optional möglich ist), sondern möglichst unbemerkt von A nach B zu schleichen und nur wenn nötig zur Waffe zu greifen.

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Laute Gewalt ist möglich. Aber nicht sinnvoll! Schleichen ist angesagt.

Damit das in MGS4 nicht zur nervigen Gedultsprobe wird (gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden ist jeder Fehler praktisch tödlich) trägt Snake den OctoCamo einen Tarnanzug der ähnlich dem Tintenfisch (deshalb auch  Octo, hast verstanden ;)), eine Farbe dem untergrund anpast. Vom weiten ist Snake damit praktisch unsichtbar. Seine Tarnung erhöht sich durch liegen, im Schatten sein und langsam fortbewegen. Auch leise sein kann von Vorteil sein, also schraubt auf eure Waffen möglicht einen Schalldämpfer oder benutzt nicht tödliche Waffen. Außerdem kann man den Gegner noch mit vorgehaltener Waffe bedrohen und so in Ruhe den Angthasen looten, ihn als Geisel nehmen, per Nahkampf überwältigen oder im Kriegsgebiet Partei ergreifen und sich so ein paar Verbündete machen. Die Möglichkeiten sind gewaltig und praktisch gesehen ist keiner der Wege explizit der schlechtere,  jeder besitzt Vor und Nachteile. Eine Leiche muss versteckt werden ansonsten kommt es zum Alarm. Ein betäubter Feind kann hingegen von seinen Kameraden geweckt werden, dafür kommt es nicht zum Alarm. Und so entscheidet auch oft die Situation den weiteren Weg des Spielers. Erschieße ich die beiden Wachen vor mir oder betäube ich sie? Locke ich sie vielleicht durch Geräusche weg? Kann ich vielleicht eine als Geisel nehmen? Oder überprüfe ich ihre Laufwege und umgehe sie einfach? Dieser strategische Punkt in Metal Gear Solid 4 sorgt nicht nur für hohen Wiederspielwert, sondern ist auch eine angenehme Abwechlung zum krachendem Actionfeuerwerk anderer Titel.

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Na was haben wir denn hier? Feinde zu überfallen kann ein echter Spaß sein^^ Achtet aber darauf keine Zeugen zu haben.

Finale Schlange

Alles in allem ist Metal Gear Solid4 nicht nur eines der besten Spiele seiner Generation, sondern für mich auch der beste exklusiv-Titel der PS3. Mit Metal Gear Solid4 kam nicht nur der sympatischste Antiheld aller Zeiten zurück, sondern das Spiel zeigte wieder einmal, wie nah sich Film und Spiel schon sind und wie spannend Langsamkeit in Videospielen sein kann.

Ich persöhnlich freue mich sehr auf Metal Gear Rising und noch mehr auf Teil 5. Und hoffentlich kann Kojima danach noch immer so wenig loslassen, wie ich.

2 Responses

  1. Haio

    MGS4, ich ehre und liebe es ^^. Metal Gear Solid 4 war mein erstes PS3 Spiel, welches ich mir 2008 zusammen mit der Playsi zugelegt habe. Zu Weihnachten vergangenen Jahres habe ich mir die MGS HD Collection geholt. Ich spiele aktuell Snake-Eater und es bockt immer noch genauso wie damals zu PS2 Zeiten ,-). Danach kommt MGS Peace Walker im COOP Modus. Ich besitze fast alle MGS-Teile, bis auf die beiden Karten-Games, ACID heißen sie glaub ich, und MGS Visual Novel. Dennoch, die MGS Reihe ist für mich eine der epischten Sagen überhaupt. Nur mit MGS Rising werde ich noch nicht so warm wie gedacht.

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    • Ben

      OKe, von so einem MGS-Nerdtum bin ich noch weeeeiiiit entfernt ;) Trd bin ich ein großer Fan der Reihe und bin trotz einiger Zweifel gewachsen au einer eher mauen GC-Testrunde doch sehr gespannt auf Metal Gear Rising. Meine Angst nach der Testrunde ist nur, dass das Spiel sich nicht gegen God of War oder Devil May Cry durchsetzen kann.

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