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Mit Tales of Xillia 2 erschien am Freitag, den 22. August 2014, der direkte Nachfolger des bekannten JRPG Tales of Xillia. Mit knapp 2 Jahren Verspätung trudelt der PlayStation 3 Exklusivtitel nun auch bei uns in Europa ein. Ob der Titel aus dem Hause Bandai Namco deswegen schon zum alten Eisen gehört oder noch immer einen Blick wert ist, das verrate ich euch im nachfolgenden Test.

Von Terroristen und Paralleldimensionen

Die Geschehnisse von Tales of Xillia 2 sind rund ein Jahr nach dem Vorgänger angesiedelt. Sie erzählen die Geschichte des jungen Ludger Kresnik, der zusammen mit seinem älteren Bruder Julius in der Stadt Trigleph lebt. Julius selbst arbeitet für die Spirius AG, einer äußerst mächtigen und umfassenden Firma innerhalb der Nation Elympios. Er ist dort als Agent einer eher geheimen Abteilung tätig, zu der sich auch sein jüngerer Bruder gesellen möchte. Aus diesem Vorhaben wird allerdings nichts, da Ludger kurzerhand durch die entsprechende Aufnahmeprüfung fällt. Stattdessen soll er nun einer Tätigkeit als Koch in der örtlichen Bahnhofs-Cafeteria nachgehen. Doch auch dieser Plan scheitert bereits am ersten Arbeitstag.

Denn kurz nach seiner Ankunft wird Ludger Zeuge eines Anschlags, der etliche Opfer unter den anwesenden Personen fordert. Dafür verantwortlich zeichnet sich die Terrorgruppe Exodus, deren primäres Ziel ein Sonderzug darstellt, der noch am selben Tag aus dem Bahnhof von Trigleph abfahren soll. In diesem befinden sich unter anderem einige hochrangige Persönlichkeiten der Spirius AG. Nur mit größter Mühe kann Ludger im letzten Moment an Bord des Zuges gelangen. Dort muss er allerdings feststellen, dass nahezu alle Passagiere getötet wurden. Eine der wenigen Überlebenden ist das 8-jährige Mädchen Elle. Er beschließt sich ihrer anzunehmen. Dies ist auch zwingend nötig, als Ludger am Ende des Zuges völlig unerwartet auf Julius trifft und beide zugleich in einen Hinterhalt durch Exodus geraten.

Mit dem Willen Elle zu beschützen, strömt wie aus dem Nichts eine Macht durch Ludger, die ihm für wenige Augenblicke schier übermenschliche Kräfte verleiht. Es gelingt ihm zwar den feindlichen Angriff abzuwehren, doch gleichzeitig findet er sich zusammen mit Elle in einer anderen fremden Welt wieder. Bevor er auch nur im Ansatz begreifen kann, was gerade passiert  ist, sieht er sich dazu gezwungen, gegen seinen eigenen Bruder zu kämpfen. Nach dem Kampf verschwindet diese seltsame Welt so schnell wie sie gekommen war. Urplötzlich erwacht Ludger an einem völlig anderen Ort. Auch Elle ist bei ihm; offenbar gerettet durch die Hände eines Mitglieds der Spirius AG. Nur wenig später muss er zu seinem Entsetzen erfahren, dass der totgeglaubte Julius für den Terroranschlag von Exodus verantwortlich gemacht wird. Gleichermaßen erfährt er von Elle selbst, dass sie nicht zufällig in diesem Zug saß. Ihr Vater, mit dem sie zusammen aus ihrer Heimat fliehen musste, beauftragte sie damit. Zu ihrem Schutz überließ er ihr eine magische Taschenuhr – der Ursprung von Ludgers geheimnisvoller Macht. Elle soll in das Land von Canaan reisen. Ein wundersamer Ort, an dem Wünsche angeblich wahr werden. Dort will sie ihren Vater wieder treffen.

Die Reise in das Land von Canaan bildet den zentralen Kern der Geschichte. Daneben wartet sie außerdem mit vielen weiteren interessanten Inhalten auf. Ein Beispiel dafür ist die Suche nach Julius. Es gilt einige Fragen zu klären: Wie ändert sich sein Verhältnis zu Ludger? Was sind seine wahren Absichten? Welche Gründe bringen ihn dazu, ein solches Handeln an den Tag zu legen?

Des Weiteren ist die Auseinandersetzung mit den Splitterdimensionen, den erwähnten fremden Welten, ein wichtiges Thema. Außer der selbsternannten Hauptdimension, der Welt in der Ludger lebt, existieren etliche andere Welten, die Splitterdimensionen genannt werden. Laut Auffassung der Spirius AG, die sich um die Überwachung dieser Welten kümmert, stellt jedoch die bloße Anzahl bereits eine Gefahr für die Hauptdimension dar. Die Agenten der Spirius AG, zu denen später auch Ludger gehört, sollen deshalb den Katalysator, das Herz der jeweiligen Welt, ausfindig  machen und vernichten. Hierbei gerät der junge Agent im Laufe der Zeit jedoch in einen Gewissenskonflikt. Er fängt an, an seinen Taten zu zweifeln.

Soll er eine Welt zerstören, in der es bestimmte Kriege nie gegeben hat und in der die Menschen deshalb in Frieden miteinander leben können?

Soll er eine Welt zerstören, in der einst erbitterte Feinde nun eine enge Freundschaft pflegen?

Soll er eine Welt zerstören, die die letzte Heimat für eine Zivilisation bietet, die in jeder anderen Welt bereits seit tausenden Jahren ausgestorben ist?

Und wer garantiert eigentlich, dass die Welt von Ludger tatsächlich die Hauptdimension ist?

Nimmt man sich die Zeit um der Geschichte in aller Ausführlichkeit zu folgen, erlebt ihr in über 70 Stunden ein wirklich sehr gut erzähltes Abenteuer.

Eine tolle Truppe

In Tales of Xillia 2 tragen speziell die verschiedenen Charaktere wieder viel zur Handlung bei. Diese sind – wenn das Hauptfeld betrachtet wird – größtenteils bereits aus Tales of Xillia bekannt. Allerdings ändert dies nichts an der Tatsache, dass sich auch hier eine klare Steigerung beobachten lässt, was die Entwicklung der einzelnen Charaktere und deren Beziehungen untereinander angeht.

Tales-of-Xillia-2-Charaktere

Von Links nach Rechts: Muzet, Gaius, Elize, Alvin, Ludger, Elle, Jude, Milla, Leia und Rowen.

Da gibt es zum Beispiel den betagten, dennoch äußert scharfsinnigen Rowen, der mit Ruhe und Geduld stets eine passende Antwort in jeder erdenklichen Situation findet.

Oder den taffen Rowen, der nach außen völlig gelassen wirkt und laufend einen lockeren Spruch auf den Lippen trägt, dennoch mit dem Problem kämpft, ehrliche Empfindungen gegenüber anderen richtig auszudrücken.

Jude zeigt sich ziemlich ehrgeizig, wenn es um seine Arbeit als Wissenschaftler geht. Er handelt gewissenhaft, reagiert jedoch zurückhaltend, wenn es beispielsweise um seinen Vater oder Milla geht.

Freundlich, leicht überdreht und immer gut gelaunt. So gibt sich Leia die meiste Zeit über, wenn sie mit anderen Leuten zusammen ist. Jedoch hüllt sie sich auch so manches Mal in Schweigen, wenn es etwas gibt, das sie bedrückt.

Elize ist ein sehr sensibles Mädchen. Sie nimmt sich der Sorgen der Menschen, die ihr nahestehen an und unterstützt diese nach Möglichkeit. Außerdem schätzt sie den Wert einer Freundschaft besonders hoch. Ihr stetiger Begleiter ist das Plappermaul Teepo.

Die Milla, die ihr in Tales of Xillia kennengelernt habt, werdet ihr so erstmal nicht mehr antreffen. Stattdessen überschreitet eine alternative Version von Milla die Grenze ihrer Welt, eine Splitterdimension, und kehrt zusammen mit Ludger in die Hauptdimension zurück. Dies geschieht jedoch eher unfreiwillig. Als sie davon erfährt, dass die Spirius AG diese Welten gezielt auslöschen lässt, reagiert sie verständlicherweise stark abweisend auf den Rest der Gruppe. Im späteren Verlauf akzeptiert sie dann immer mehr und mehr ihr Schicksal und bemüht sich mit ihren neuen Bekanntschaften auszukommen. Milla lässt sich von niemanden den Mund verbieten, erst recht dann nicht, wenn es um ihre Meinung zu den Taten der Spirius AG geht. Des Weiteren ist sie manchmal etwas gefühlskalt gegenüber ihrer Mitmenschen. Sie zeigt sich direkt und offensiv wenn es um die Erfüllung einer Pflicht geht.

Und dann haben wir natürlich noch unser dynamisches Duo, bestehend aus Ludger und Elle. Die beiden ergänzen sich prima.

Ludger Kresnik

Ludger Kresnik

 

 

 

Ludger ist ein relativ wortkarger Mensch. Bis auf vereinzelte Laute und ein paar wenige Wörter hört man ihn fast überhaupt nicht sprechen. Er verhält sich oftmals etwas unbeholfen und scheint gewissermaßen auch ein wenig naiv zu sein. Auf der anderen Seite strotzt er vor Tatendrang, gibt sich nachdenklich, wenn es um sein Handeln und Entscheidungen die getroffen werden müssen, geht. Speziell das Verhältnis zu seinem Bruder Julius macht ihm zu schaffen. Hinzu kommt, dass Ludger ein nicht gerade untalentierter Koch ist.

 

 

Eine Fähigkeit, die auch Elle zu schätzen weiß. Laut ihrer Aussage sei Ludger der zweitbeste Koch der Welt, direkt nach ihrem Vater. Das 8-jährigeMädchen möchte nur allzu gern in der Welt der Erwachsenen mitspielen, selbst dann, wenn sie viele der angesprochenen Themen gar nicht richtig versteht. Sie hasst es außerdem, wenn jemand sie als Kind bezeichnet. Elle sagt immer frei Schnauze, was ihr gerade durch den Kopf geht. Das führt auch gerne mal zu einem kleinen Streit mit Ludger. Dennoch ist sie ihm sehr dankbar für die Hilfe und Unterstützung bei der Suche nach dem Land von Canaan.

Elle Mel Mata

Elle Mel Mata

Generell gibt es wieder jede Menge an optionalen Gesprächen, denen ihr auf Wunsch ganz einfach per Knopfdruck folgen könnt. Belauscht die Gruppe um Ludger, wie sie sich über allerlei Dinge unterhalten, die stellenweise überhaupt nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben, sondern viel mehr ganz alltägliche Konversationen abbilden. Es wird über die ausgeübten Berufe, Freizeit, Beziehungen, skurrile Ideen und noch einiges mehr gesprochen. Gleichzeitig gibt es aber auch wesentlich ernstere Themen, mit denen sich die Charaktere befassen. Dazu zählt unter anderem Ludgers Arbeit als Agent der Spirius AG, oder das Verhältnis zwischen Jude und Milla.

Es gibt viele unterhaltsame Gespräche innerhalb eurer Gruppe.

Es gibt viele unterhaltsame Gespräche innerhalb eurer Gruppe.

Auf manche Ereignisse und Gespräche könnt ihr Einfluss nehmen.

Auf manche Ereignisse und Gespräche könnt ihr Einfluss nehmen.

Neu ist außerdem die Möglichkeit, auf bestimmte Fragen mit zwei verschiedenen Antworten zu reagieren. So könnt ihr mit eurer getroffenen Entscheidung den Verlauf eines Gespräches aktiv beeinflussen. Dies hat mal mehr mal weniger große Konsequenzen für den Fortlauf eures Spiels. Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Durch die gut geschriebenen Dialoge lernt ihr eure Truppe Stück für Stück immer besser kennen. Ihr wisst irgendwann genau, wer wie tickt und könnt euch so ziemlich gut in die einzelnen Personen hineinversetzen.

Zwei Welten für euch allein

In Tales of Xillia 2 reist ihr in regelmäßigen Abständen zwischen den beiden Welten Elympios und Rieze-Maxia hin und her. Dabei stattet ihr so einigen interessanten Orten einen Besuch ab. Dazu zählen beispielsweise Großstädte, Forschungsanlagen und weitläufige Landschaften. In den Städten selbst findet ihr alles, was für ein zünftiges Abenteuer notwendig ist. Geschäfte für Waffen, Rüstungen und Items jeder Art, gehören zu den grundlegenden Anlaufstellen. Örtliche Hotels sind dahingegen für eine schnelle Erholung nach einem schweren Kampf geeignet. Des Weiteren könnt ihr mit vielen der Bürger, die ihr in den Straßen antrefft, sprechen, um so eventuell weitere nützliche Informationen zu erhalten. Sehr schön: Jede Stadt besitzt ein eigenes Musikstück, was für einen erhöhten Wiedererkennungswert sorgt. Von Stadt zu Stadt gelangt ihr mit dem Zug oder dem Schiff, wenn auch am Anfang nur stark eingeschränkt. Später steht euch dann ebenfalls eine Weltkarte inklusive Schnellreisefunktion zur Verfügung.

Weltkarte: Rieze-Maxia.

Weltkarte: Rieze-Maxia.

Seid ihr dann einmal außerhalb unterwegs, durchstreift ihr meistens recht große Gebiete, die sich im Regelfall in drei Abschnitte aufteilen. In diesen Landschaften, die es wahlweise vereist in den Bergen, ausgetrocknet in der Wüste oder vermodert in den Sümpfen gibt, laufen euch allerlei Arten von feindlichem Gesindel über den Weg. Die Gegner reichen von kleinen angriffslustigen Hühnern, über stampfende Drachen, bis hin zu mächtigen Bossen. Zwar ist die Vielfalt der Monster durchaus positiv hervorzuheben, dennoch hätte ich mir gewünscht, den gleichen Gegner, nur mit leicht abgeänderter Optik, nicht so häufig in anderen Arealen des Spiels wiederzufinden. Neben den weiträumigen Außengebieten gibt es zusätzlich auch noch enge, verwinkelte Dungeons, die ihr erforschen könnt. Werft einfach mal einen Blick in eine alte Mine oder genießt die Hitze eines unterirdischen Lavasees. Es ist definitiv für genügend Abwechslung gesorgt.

Auf der Karte werden gefundene Schätze markiert.

Auf der Karte werden gefundene Schätze markiert.

Es gibt verschiedene Gegner.

Es gibt verschiedene Gegner.

Erkundet Lava-Höhlen...

Erkundet Lava-Höhlen…

…und viele andere Gebiete.

Gehört ihr zu den Spielern mit einer ausgeprägten Sammelwut? Prima! Es gibt nämlich nahezu überall etwas zu finden. Ihr könnt in Löcher kriechen, um Kisten mit Gald zu erreichen oder einfach Boden, Bäume und Wände abgrasen. Auf lange Sicht gesehen lohnt sich die exzessive Suche durchaus, da fast alle Schätze die ihr aufhebt regelmäßig neu erscheinen und ihr auf diese Weise schneller an elementare Items gelangt. Zusätzlich werden alle gefundenen Items auf eurer Karte markiert. Gewisse Objekte bekommt ihr allerdings nur dann, wenn ihr euch den Katzenkurier zu Nutze macht. Das ist quasi ein tierischer Lieferdienst, den ihr in bereits besuchte Gebiete und Städte entsenden könnt, um ihn dort nach Items suchen zu lassen. Die Katzen, die ihr dafür braucht, findet ihr überall in der gesamten Spielwelt verstreut. Sucht und fangt sie.

Hammer, Pistole, Schwert – Kampflust pur

Wie eben angesprochen gibt es duzende Gegnertypen, die ihr zwangsweise bekämpfen müsst. In Tales of Xillia 2 gestaltet sich das Kampfsystem jedoch äußerst dynamisch und lässt euch viele Optionen offen, um eure Charaktere an aktuelle Begebenheiten gezielt anzupassen. Niemand muss also unvorbereitet in eine Schlacht ziehen. Gehen wir zunächst kurz auf eure Widersacher ein.

Jedes Monster im Spiel hat diverse Stärken und Schwächen. Diese könnt ihr euch während des Kampfes jederzeit anzeigen lassen, um die effektivste Strategie anzuwenden. Vor dem Kampf könnt ihr euch über den Menüpunkt „Feinddaten“ weitere nützliche Informationen einholen. Bequem lassen sich so die maximalen KP, Fundorte und möglicher Loot ermitteln. Allerdings stehen euch diese Informationen nur dann zur Verfügung, wenn ihr selbigem Monster bereits im Kampf begegnet seid. Manche Gegner sind besonders widerstandsfähig, andere besonders schnell und selbstverständlich gibt es auch welche, die ebenfalls Arte einsetzen können. Außerdem kämpfen Monster fast immer in Gruppen. Es ist also enorm wichtig, sein Team und dessen Ausrüstung regelmäßig zu prüfen, und notfalls auf den Kampf abzustimmen. Gebt übrigens darauf Acht, dass ihr nicht von hinten attackiert werdet. Sonst seid ihr im nächsten Kampf direkt von Monstern umzingelt.

Seid ihr unachtsam, ist der nächste Hinterhalt nicht weit.

Nun wenden wir uns doch mal dem Kampfsystem zu. Im Allgemeinen könnt ihr auf Schusswaffen, Schwerter, Stäbe und Hämmer zurückgreifen. Mit der jeweils ausgewählten Waffe nutzt ihr entweder einen normalen Angriff oder ihr wirkt ein Arte. Diese magischen Attacken fügen im Regelfall auch Elementarschäden zu. Es ist jedoch nicht möglich, pausenlos anzugreifen. Ihr besitzt hierfür zwei wichtige Werte, die es zu beachten gilt: „Angriffszähler“ und „Technikpunkte“. Angriffszähler legen dabei fest, wie oft ihr hintereinander angreifen könnt. Sie regenerieren sich, sobald ihr beispielsweise in den untätigen Zustand zurückkehrt. Artes verbrauchen dahingegen sowohl Angriffszähler, als auch eine variable Menge an Technikpunkten. Des Weiteren stehen duzende von Fertigkeiten bereit, die ihr nach Belieben aktivieren könnt, um bestimmte Vorteile im Kampf zu erhalten. Dazu gehören Dinge wie „Abwehr stärken“, „Statuswerte verbessern“ oder „Lebensregeneration“.

Es gibt viele verschiedene Fertigkeiten.

Trefft eure Auswahl sorgfältig.

Trefft eure Auswahl sorgfältig.

Arte und Fertigkeiten haben gemeinsam, dass sie das sogenannte „Elementerz“ benötigen, um überhaupt erlernt werden zu können. Wollt ihr eure Truppe also stetig mit neuen Fähigkeiten ausrüsten, ist es zwingend nötig, Monster zu besiegen und in den entsprechenden Gebieten nach dem Erz Ausschau zu halten. Das Elementerz wird von der sogenannten „Alliumkugel“ genutzt. Für diese gibt es viele verschiedene „Extraktoren“, die festlegen, welche Fertigkeiten und Arte ihr überhaupt erlernen könnt. Extraktoren können wahlweise gefunden oder auch in den Städten gekauft werden. Es gibt insgesamt sechs verschiedene Elemente – Wasser, Feuer, Wind, Erde, Licht und Dunkelheit – denen ihr mittels Extraktoren eine gewisse Menge an Elementerz einflößen müsst, bis ihr die gewünschten Fertigkeiten und Arte erhaltet. Auf diesem Weg lassen sich bereits vorhandene Fähigkeiten auch weiter verbessern.

Extraktoren bringen euch neue Artes und Fertigkeiten.

Extraktoren bringen euch neue Artes und Fertigkeiten.

Damit lassen sich auch vorhandene Fähigkeiten aufwerten.

Damit lassen sich auch vorhandene Fähigkeiten aufwerten.

Ein weiterer wichtiger Punkt im aktiven Kampfgeschehen sind Verbindungen mit euren Gruppenmitgliedern. Dazu sei gesagt, dass jeder einzelne eurer Charaktere über eine spezielle Partnerfertigkeit verfügt. Im verbundenen Zustand kann so zum Beispiel Elize vom Feind absorbierte KP und TP auf euch übertragen, Rowen gezielt die feindliche Abwehr durchbrechen und Jude heilt euch, falls ihr von einem Gegner niedergeschlagen wurdet. Hinzu kommt, dass ihr dadurch „Verbundene Artes“ verwenden könnt. Ein Teamangriff, der massiven Schaden verteilt und sich in Kombos aneinanderreihen lässt. Außerdem füllen sie gleichzeitig die „Verbundene-Artes-Anzeige“. Ist diese voll, kann die „Grenzüberschreitung“ aktiviert werden, was dafür sorgt, dass eure eingesetzten Artes keine Technikpunkte verbrauchen. Es ist dann ebenfalls möglich „Mystische Artes“ zu erwirken, die nochmals eine ganze Ecke stärker sind.

Es macht einfach nur Spaß, die Monster zu bekämpfen.

Es macht einfach nur Spaß die Monster zu bekämpfen.

Habt ihr den Dreh erstmal raus, genießt ihr jeden einzelnen Treffer.

Habt ihr den Dreh erstmal raus, genießt ihr jeden einzelnen Treffer.

Nutzt Artes, um noch mehr Schaden auszuteilen.

Nutzt Artes, um noch mehr Schaden auszuteilen.

Je mehr Kombos, desto besser.

Je mehr Kombos, desto besser.

Mystisches Arte in Aktion.

Mystisches Arte in Aktion.

Zwei Besonderheiten gibt es noch, die den Kampf mit Ludger betreffen. Er selbst ist als einziger in der Lage, mit insgesamt drei verschieden Waffentypen zu kämpfen. Das wären Pistolen, Zwillingsschwerter und Hämmer. Zwischen diesen kann er fließend während eines Kampfes hin und her wechseln, um so effizient die Schwächen der Feinde auszunutzen. Das funktioniert im Spiel wirklich gut und erzeugt eine unheimliche Dynamik, da ihr sowohl mit regulären Angriffen, als auch mit euren Artes blitzschnell verschiedene Angriffsketten durchführen könnt.

Ludger kann zwischen drei verschiedenen Waffen wählen.

Ludger kann zwischen drei verschiedenen Waffen wählen.

Ludgers zweite Besonderheit ist der „Chromatus“. Eine gewaltige Macht, die er durch die magische Taschenuhr von Elle erhält. In diesem Zustand erhöhen sich seine Verteidigung und seine Angriffskraft. Er kann zusätzlich auf eine ganze Palette von Speziallangriffen zurückgreifen, benötigt keine Angriffszähler oder Technikpunkte mehr, und kann jederzeit ein mystisches Arte ausführen. Jedoch unterliegt diese Macht ein paar Einschränkungen. So müsst ihr die „Chromatus-Anzeige“ im Kampf erst einmal aufladen, was zwar automatisch aber auch sehr langsam passiert. Weiter ist der Chromatus-Zustand zeitlich begrenzt und feindliche Treffer verbrauchen einen Teil dieser Zeit. Wenn es also ganz schlecht für euch läuft, aktiviert ihr den Chromatus, kassiert zwei bis drei Treffer und landet direkt wieder im normalen Kampf, ohne einen Nutzen aus Ludgers Spezialfähigkeit gewonnen zu haben. Übung macht hier den Meister!

Ist der Chromatus aktiviert...

Ist der Chromatus aktiviert…

...kann die Monsterjagd beginnen.

…kann die Monsterjagd beginnen.

Übrigens könnt ihr alle Kämpfe theoretisch auch komplett ohne euer Zutun bestreiten. Über den Menüpunkt „Strategie“ lassen sich nämlich Verhaltensmuster für alle Mitglieder der aktuellen Gruppe festlegen. Ihr könnt einstellen, ob eure Teamkollegen bevorzugt heilen, angreifen oder verteidigen sollen, und ob sie sich auf starke oder schwache Feinde konzentrieren sollen. Ebenso, wer sich mit wem verbinden darf und wie auf TP und KP Verbrauch geachtet werden soll. Es gibt noch einige Sachen mehr.

Stellt den Steuerungsmodus bei allen vier Charakteren auf automatisch und beobachtet in aller Ruhe das bunte Treiben auf dem Bildschirm. Oder ihr schnappt euch drei Freunde, wählt den Steuerungsmodus manuell und drescht gemeinsam auf die Monster ein. Aber ganz gleich wie ihr auch vorgehen mögt, die Kämpfe in Tales of Xillia 2 gehören definitiv zu den Highlights des Spiels.

Kampf den Schulden

Abseits der eigentlichen Handlung gibt es noch ein paar Aufgaben, mit denen ihr euch die Zeit vertreiben könnt. Dazu gehört vor allem die Auftragsbörse, wie ihr eine in jeder Stadt vorfinden könnt. Die Aufträge lassen sich grob gesehen in zwei verschiedene Kategorien einteilen. Monster töten – und  Items finden. Neben einfachen Gegnern, die es in einer bestimmten Stückzahl zu erledigen gilt, gibt es noch die sogenannten Elite-Monster. Dabei handelt es sich um deutlich stärkere Boss-Monster, die ihr einfach so auf Feld und Wiese antreffen könnt. Aber Achtung! Darunter sind so manche harte Brocken, die eine genaue Vorbereitung voraussetzen, um im Kampf überhaupt etwas zu erreichen. Nach getaner Arbeit erhaltet ihr dann eine gewisse Menge an Gald, das direkt in euer Vermögen mit einfließt. Dort wird es allerdings nicht lange bleiben.

In Kämpfen verdient ihr euch Gald – nur nicht unbedingt für euch selbst.

Zur Erinnerung: „Ein Mitglied der Spirius AG hat euch nach dem Zugunglück gerettet.“ Und diese Rettung kommt euch sprichwörtlich teuer zu stehen. Nicht weniger als 20.000.000 Millionen Gald Schulden hat euch das Ganze eingebrockt. Diese müsst ihr nun nach und nach, in immer größer werdenden Raten, abstottern. Denn bevor nicht die aktuelle Rate gezahlt wurde, unterliegt ihr diversen Reisebeschränkungen, die das Fortsetzen der Haupthandlung unmöglich machen. Als Schuldeneintreiber betätigt sich Ludgers  alte Schulfreundin Nova. Diese Frau ist der mit Abstand nervigste Charakter im gesamten Spiel und sie lässt euch nicht mehr in Ruhe, sobald ihr einmal den derzeitig zu zahlenden Betrag erreicht habt.

In jeder Stadt findet ihr eine Auftragsbörse.

In jeder Stadt findet ihr eine Auftragsbörse.

Dort verdient ihr euch Gald. Elite-Monster sind dabei besonders ertragreich.

Im Prinzip ist es immer derselbe monotone Ablauf: Monster töten –> Geld sammeln –> Rate bezahlen –> Reisebeschränkung aufheben –> nächste Hauptmission. Das Prozedere hatte so manches Mal meine Motivation weiterzuspielen gesenkt, speziell dann, wenn ich das Geld lieber in neue Waffen oder Rüstungen investieren wollte. Die generelle Armut an verschiedenen Nebenmissionen hat es nicht gerade einfacher gemacht. Ein alternatives System um die Geschichte fortzusetzen, sowie mehr Abwechslung bei den Missionstypen der Auftragsbörse, hätten dem Spiel sicher gut getan.

Nova nervt euch solange, bis ihr die aktuelle Rate gezahlt habt.

Nova nervt euch solange, bis ihr die aktuelle Rate gezahlt habt.

Bedeutend besser haben mir dann aber die Charakter bezogenen Nebenmissionen gefallen. Diese werden auf der Karte mit roten Ausrufezeichen gekennzeichnet. Sie befassen sich mit dem entsprechenden Charakter und werden eigentlich immer mit einem fest vorgegebenen Team bestritten. So erfahrt ihr weitere Details aus der Vergangenheit der jeweiligen Person und könnt viele interessante Geschichten miterleben, die euer Verhältnis zu eurem Team stetig verbessert. Auch bereist ihr in diesen Missionen optionale Splitterdimensionen.

Es ist wichtig, dass ihr die Beziehungen zu eurem Team pflegt.

Es ist wichtig, dass ihr die Beziehungen zu eurem Team pflegt.

Schattenseite – Technik

Als begeisteter Anime Fan hat mir das Art-Design von Tales of Xillia 2 insgesamt zugesagt. Die Welt wirkt in sich stimmig, der Soundtrack, speziell das Opening weiß zu gefallen und die Anime-Zwischensequenzen sind wirklich ein purer Augenschmaus. Selbst die englische Synchronisation war soweit zufriedenstellend, dass ich das Spiel ohne Ohrenbluten genießen konnte. Dennoch wünsche ich mir, dass der nächste Ableger der Reihe auch in Europa die japanische Synchronisation mitgeliefert bekommt. Nun gibt es aber noch einen letzten Punkt, denn ich am Spiel bemängeln möchte. Die Technik.

Das Art-Design ist wirklich hübsch.

Das Art-Design ist eigentlich wirklich hübsch.

Die Städte sehen grundlegend gut aus.

Die Städte sehen grundlegend gut aus.

Das Spielgefühl wird nicht von Abstürzen, nennenswerten Rucklern oder KI-Bugs getrübt. Nein, stattdessen sind es ganz andere Dinge, die innerhalb der Präsentation negativ auffallen. Fangen wir bei den Charaktermodellen an. Diese sehen bei den Mitgliedern eures Teams noch gut aus, weisen jedoch eine starke Abwesenheit von erkennbarer Mimik auf. Lediglich die Augen bewegen sich, gleichermaßen der Mund, das allerdings auch nur monoton auf und zu. Beim Rest der normalen Bevölkerung von Elympios und Rieze-Maxia gibt es wohl nur zwei Hand voll von verschiedenen Charaktermodellen, die ansonsten dutzende Male doppelt und dreifach in den Städten anzutreffen sind. Da sieht dann halt der Bahnhofsvorsteher genauso aus wie der Waffenhändler oder der Typ, der euch Lebensmittel verkauft.

Ihr trefft leider auf viele doppelte Charaktermodelle.

Ihr trefft leider auf viele doppelte Charaktermodelle.

Die Texturen sind häufig nicht mehr zeitgemäß.

Die Texturen sind häufig nicht mehr zeitgemäß.

Des Weiteren zeigen sich die Animationen der Figuren relativ hakelig. Dies fällt besonders dann auf, wenn ihr mit Ludger umherrennt. Im Kampf wirken diese da schon deutlich geschmeidiger. Außerdem gibt es in den Städten hässliche Pop-Ups zu beobachten. Teilweise tauchen Bürger, Marktkarren und andere Objekte erst sehr spät auf, wenn ihr einen anderen Stadtteil betretet. In den Außengebieten gibt es in dieser Hinsicht seltsamerweise überhaupt keine Probleme. Hinzu kommt, dass Texturen eher verwaschen und Gebäude recht detailarm daherkommen. Für die Zukunft hoffe ich, dass die Entwickler einmal ordentlich an der Technik feilen. Da gibt es auch keine Ausflüchte in die Begründung, dass der Titel bereits zwei Jahre alt sei. Schon 2012 gab es genügend andere Spiele, die gezeigt haben, wozu die Hardware der PlayStation 3 in der Lage ist.


Fazit:

Lasst es mich so kurz wie möglich halten. Für Fans von JRPGs ist das Spiel durchaus einen Blick wert. Ihr müsst allerdings genügend Zeit mitbringen, um den Titel richtig genießen zu können. Ich jedenfalls wurde über mehr als 50 Stunden bestens unterhalten. Neben der eigentlichen Geschichte tragen besonders die vielseitigen Charaktere und das hervorragende Kampfsystem zum Spielspaß bei. Es gibt viele verschiedene Gebiete zum Erkunden, etliche Gegner zum Bekämpfen und nebenher auch noch etwas zu tun. Dabei muss ich jedoch zugeben, dass die Nebenmissionen relativ befreit sind von Abwechslung – mit Außnahme der Charakter bezogenen Nebenmissionen – und somit eher meine Freude am Spiel etwas gemindert haben. Auch die nicht mehr zeitgemäße Präsentation und die sichtbar angestaubte Technik trüben mein überwiegend positives Gesamtbild. Die Playstation 3 ist hier zu deutlich mehr in der Lage. Bringt doch einfach mal ein Remake von Tales of Xillia und Tales of Xillia 2 auf den Markt, mit moderner Technik. Das wäre ein Blindkauf für mich. Abschließend lässt sich dennoch sagen, dass die positiven Aspekte überwiegen und Tales of Xillia 2 von mir eine klare Kaufempfehlung erhält.

Unsere Wertung:

Was hat diese Zahl zu bedeuten?

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