Wirtschaftssimulator? Ja oder Nein?
Industry Manager: Future Technologies aus dem Hause astragon bietet dem Videospielemarkt derzeit ein Wirtschaftsgame, welches sehr ausgeglichene Rezessionen erwirtschaftet.
Vom Tellerwäscher bis zum Millionär! Dieses Moto sollte sich jeder in diesem Simulator setzen.
Um was geht es überhaupt im Industry Manager?
Du beginnst mit einem Unternehmen in einer beliebigen Produktionskette. Gebaut ist noch nichts. Deine Firma existiert vorerst nur auf dem Papier. Du bist auch schon stolzer Besitzer eines bescheidenen Anfangskapitals, mit dem du dir nun dein eigenes Imperium aufbauen kannst. Für die Produktionskette benötigst du, je nach Komplexität, verschiedene Rohstoffe, welche du entweder ebenfalls selber herstellen oder auf dem Weltmarkt einkaufen kannst
In der nahe gelegenen Stadt kannst du, natürlich für Geld, eine Verkaufsfläche für deine Produkte, die du erwerben kannst um dort ein Geschäft aufzubauen. Den Preis kannst du natürlich je nach Nachfrage anpassen.
Nachdem du ein geeignetes Grundstück für dein Unternehmen gefunden hast, kannst du dieses nun wachsen und gedeihen lassen und ein Gebäude nach dem anderen dazu bauen oder kaufen. Dabei solltest du jedoch dein Kapital im Auge behalten und darauf achten, dass du Gewinn erzielen.
Natürlich kannst du auch deine Produktionskette mit anderen Branchen erweitern um dein Unternehmen so noch vielfältiger zu gestalten. Durch Forschungen erweiterst du dein Wissen und kannst dieses gegen deine Konkurrenz anwenden.
Auch die Unternehmensform kannst du frei bestimmen. So kann man im eigenen Gewissen eine „GmbH“ als Anfangsform nehmen, die man dann im Spiel durch Aktienverkauf zu einer Aktiengesellschaft (AG) umfirmiert.
Dir sind nun keine Grenzen mehr gesetzt und du kannst in aller Ruhe dabei zuschauen wie dein Unternehmen Geld erwirtschaftet.
Test
Zunächst schauen wir auf das Menü. Das Menü ist für „moderne“ Verhältnisse recht unübersichtlich und man muss genau hinschauen um die gesuchten Einstellungen zu finden. So sind Buttons in der gleichen Größe leicht zu verwechseln. Besonders detaillierte Grafikeinstellungen werden dem Spieler leider nicht angeboten.
Beim Tutorial wird man sehr freundlich Schritt für Schritt in das Spiel hineingezogen und aufkommende Fragen werden auch prompt beantwortet. Die nette Dame die den Spieler dabei begleitet, weist euch genau darauf hin, was ihr zu tun habt.
Zunächst lief es ganz bescheiden. Erste Produktionsstätten gebaut, Verkehrsnetz aufgebaut und unsere ersten Produkte wurde verkauft. Dennoch fiel es uns schwer alleine in das Spiel hinein zu finden und wir verloren etwas an Lust und Orientierung.
Da wir relativ schnell schon von der Konkurrenz ausgestochen wurden, dachten wir uns „neues Spiel, neues Glück“ und versuchten es nochmals.
Diesmal haben wir einen Katapultstart hingelegt. Verstanden, dass Forschung das A und O in diesem Spiel ist und unsere Produktion darauf aufgebaut werden sollte. Wir dachten nicht dass dies so einfach ginge, aber schon nach kurzer Zeit konnten wir die Konkurrenz beiseite schaffen und am Ende eine ganze Menge Geld erwirtschaften.
Das Börsengeschäft ist interessant und gefährlich. Hier kann der Spieler sogar seine Konkurrenz aufkaufen, aber auch sein Unternehmen an Aktionäre hergeben. Dennoch sind die An.- und Verkaufs-Buttons für Aktien sehr klein gehalten und können leicht übersehen werden.
Die Grafik ist nicht schlecht, aber verbesserungswürdig und die Kameraführung ist nicht ausgereift. Die Fenster die geöffnet werden können sind teilweise zu klein und teilweise zu groß um den Überblick zu behalten. Und sobald man ein Fenster anpinnen möchte, ist der Bildschirm mit den wichtigsten Informationen sehr schnell bedeckt, obwohl kaum Fenster geöffnet sind.
Um z.B. ein Auto zu bauen, muss man gefühlte 1000 Fenster öffnen um einen Überblick der benötigten Ressourcen zu erhalten.
Die Diagramme die uns zur Verfügung stehen, sorgen bei der finanziellen Lage für etwas Abhilfe. Somit erfahren wir anschaulich, den Verlauf unseres Gewinns oder unserer Produktion.
Es geht viel zu einfach sich von der Konkurrenz abzuheben und Millionen zu machen und am Ende weiß man nicht wohin mit dem Geld.
Das habe ich ohne große Erfahrung mit Wirtschaft-Simulatoren, beim zweiten Mal hinbekommen!
Unterm Strich besitzt Industry Manager: Future Technologies einen guten Ansatz zu einem guten Wirtschafts-Simulator. Dabei lässt die Grafik für die heutige Zeit leider zu wünschen übrig und die Menüführung ist bei weitem noch nicht ausgereift.
Ich gebe dem Spiel eine:
Somit ist das Spiel spielbar, macht aber nicht wirklich viel Spaß.
So fehlt meiner Ansicht nach die Langzeitmotivation, denn wenn ein Unternehmen erst in Fahrt kommt, ist es zu leicht Millionen damit zu verdienen.
Es ist wie eine Zündschnur, ohne Dynamit. Es funktioniert, aber der Knaller fehlt
* Zum Schluss als kleine Anmerkung: astragon hat am 1.Dezember ein neues DLCdes Spieles angekündigt, welches alle Besitzer des Spiels kostenlos erhalten sollen.
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