Mittelerde: Mordors Schatten ist das neue Spiel von Monolith Games, die für die hierzulande indizierte Condemned-Reihe oder auch für die ersten beiden FEAR-Teile verantwortlich sind. Publisher ist Warner Interactive, welche auch schon zuvor die Batman-Reihe auf den Markt brachte.

Protagonist des neuen Spiels ist der Waldläufer Talion – ein Wächter des schwarzen Tores. Eines Tages kehrt Sauron mit seinen Ork-Armeen zurück, überrennt das schwarze Tor und tötet Talion sowie seine ganze Familie. Doch belebt ein mysteriöser Geist den Waldläufer wieder und gibt ihm übermenschliche Fertigkeiten mit auf den Weg, um Saurons Armeen zu zerschlagen und ihm seine Rache zu ermöglichen. Die Story spielt sich aber nicht im gleichen Zeitraum wie die Herr der Ringe-Filme ab, sondern findet sich in der Epoche zwischen dem Hobbit und der eben genannten Filmreihe wieder. Das umfasst eine Zeitspanne von rund 80 Jahren.

Das Setting bietet also keine großen Gemeinsamkeiten und Herr der Ringe-Fans sollten nicht überrascht sein, dass das Spiel mit einer eigenen Storyline aufwartet.

Ihr spielt den wieder zum Leben erweckten Waldläufer Talion!

Ihr spielt den wieder zum Leben erweckten Waldläufer Talion!

Die Motivationen der Charaktere, die dich leiten bleibt erst einmal verborgen.

Die Motivationen der Charaktere, die dich leiten bleibt erst einmal verborgen.

Das Gameplay ist ein Mix aus den Batman und Assassins Creed-Spielen, was sich deutlich spüren lässt. Es wurde allerdings nicht einfach nur kopiert, da das Kampfsystem sinnvoll um Spezialfertigkeiten erweitert wurde, und  so deutlich flüssiger wirkt, als bei den beiden Vorbildern. Es ist möglich Angriffen auszuweichen, diese zu kontern oder mächtige Geisterattacken zu entfesseln. Dabei wird man stets gefordert. Trotzdem fühlt man sich gelegentlich überlegen, was zu einem extrem guten Spielfluss führt.

Durch die Geisterfertigkeiten ist Talion seinen Gegner voraus.

Durch die Geisterfertigkeiten ist Talion seinen Gegner voraus.

Mächtige Spezialattacken können entfesselt werden.

Mächtige Spezialattacken können entfesselt werden.

Über das hoch angepriesene Nemesis-System konnte man auch mehr erfahren. Die Orkanführer können untereinander zwar die Stellung wechseln aber trotzdem muss der Stellungskampf der jeweiligen Oberhäupter erst durch Talion gestartet werden. Er kann entweder zuschauen und gucken wie sich der Kampf entwickelt oder eingreifen, und somit die Gunst des Siegers erlangen. Das kann aber auch schiefgehen und dazu führen, dass Talion dann gegen eine  Orkarmee antreten muss. Vieles was im vornherein versprochen wurde, konnte offenbar auch eingehalten werden. Es ist möglich unter den Orks Terror zu verbreiten, oder sie mithilfe der Geisterfertigkeiten gegeneinander aufzulehnen. Meistens ist es möglich Missionen auf verschiedene Arten abzuschließen. Man kann sich direkt in das Getümmel werfen und versuchen, bei lebendigem wieder Leibe herauszukommen. Es ist natürlich auch möglich, Gegner leise auszuschalten.

Die Orks leben in einem sozialen Gefüge. Hier kann gesehen werden, wer mit wem in Verbindung steht.

Die Orks leben in einem sozialen Gefüge. Hier kann gesehen werden, wer mit wem in Verbindung steht.

Hier können auch die Schwächen der Gegner gesehen werden, welche man kennen sollte.

Hier können auch die Schwächen der Gegner gesehen werden, welche man kennen sollte.

Das Gameplay wirkt durchdacht und wird wahrscheinlich auch das Beste am Spiel sein. Dennoch sollte man gespannt sein, womit die Story sonst noch aufwartet.

Die Grafik ist durchschnittlich. Auf den ersten Blick sind die Umgebungen optisch zwar gut gelungen, aber beim zweiten hinsehen werden diverse Grafikschnitzer, wie etwa kaum vorhandene Wasseranimationen und statische Schatten, sichtbar. Mühe hat sich Monolith hingegen bei den Animationen gegeben. Sei es das Klettern an Gebäuden oder die Gesichtsanimation der Gegner. Alles sieht dank Motion Capture sehr gut aus. Wenn wir auf die Brutalität zu sprechen kommen, ist zu sagen, dass das Spiel sehr blutig ausgefallen ist und es mich überrascht, dass die USK das Spiel ab 16 Jahren einstuft – natürlich im positiven Sinne.

Die deutsche Synchronisation lässt hingegen sauer aufstoßen. Viele Gespräche sind einfach nur asynchron und die Stimmen passen nur selten zu der jeweiligen Person. Die Orks wirken grimmig und haben tiefe Stimmen, was sich in der deutschen Sprachfassung jedoch nicht so gut anhört.

Grafisch und soundtechnisch haut einen das Spiel nicht vom Hocker. Dennoch scheint es grundsolide, für das, was es sein will. Ich würde euch nur empfehlen,  die englische Synchronisation statt der Deutschen zu wählen.

 

Schlussendlich bleibt nur zu sagen, dass „Mittelerde: Mordors Schatten“ ein Titel ist, auf den man sich definitiv freuen sollte, da er versucht frische Ideen in ein verstaubtes Genre zu bringen und das mit Bravour meistert.

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