Eine einsame Insel erkunden, nur der Natur zusehen und den schönen Klängen lauschen. Die Sonne beobachten, wenn sie untergeht und danach in die Sterne blicken. Alles ist völlig harmonisch. Hasen hüpfen umher und Eulen sitzen auf Bäumen. Einsam und alleine erkunde ich weiter die wunderschöne Insel. Aber bin ich wirklich alleine? Dort steht ein Haus. Totems und alte Steinkreise gibt es hier auch. Vielleicht finde ich noch mehr, wenn ich die Insel weiter erkunde.

Denn genau darum geht es in Proteus, einem Indie Titel, welcher den Spieler zum erkunden anregen will. Es gibt keine Erklärung, keine Feinde, niemand mit dem man interagieren könnte. Das einzige was Proteus dem Spieler gibt, ist eine Insel. Wieso sollte man Proteus dann überhaupt spielen?

Ein Sonnenuntergang in Proteus

Abends kann man einen schönen Sonnenuntergang bestaunen.

Gleich vorweg: Für Actionfans, die nichts anderes sehen wollen als eine Explosion nach der anderen ist Proteus sicher nichts. Allen anderen sei gesagt: Mit Proteus begebt ihr euch auf eine fast schon Meditative Reise. Beim erkunden der Insel stellt man fest, dass alles um einen herum Geräusche macht. Die Vögel zwitschern, die Steine geben ein tiefes Brummen wieder und aus der Ferne hört man verschiedene Melodien. Mit der Zeit, die man auf der Insel mit erkunden verbringt, verändert diese sich. So erkundet man die Insel bei Tag und Nacht, im Sommer und im Winter. Orte, die man sich eingeprägt hat, verändern sich mit der Zeit.

Für viele mag die Grafik von Proteus abschreckend und alt wirken, aber genau dieser minimalistische Stil sorgt dafür, dass man auf der Insel so viele verschiedene Dinge entdecken kann. Dieses schwarze und große Gebilde, ist das vielleicht eine Ruine, oder doch einfach nur ein Stein? Dieser Stein ganz oben auf dem Berg könnte auch ein Gipfelkreuz sein. Und hier, die vielen Objekte … Sind das vielleicht Gräber?

Um Proteus richtig genießen zu können braucht man Ruhe und Phantasie. Schade ist, dass sich viele Objekte stark wiederholen. So läuft man gefühlte  hundert mal an dem selben Baum vorbei, sieht den gleichen Steinkreis drei mal und auch die Tiere überraschen einen nach einer halben Stunde schon nicht mehr. Proteus findet nach ca. einer Stunde sein Ende, auch wenn man nach einer halben bereits die gesamte Insel erkundet hat. Auch die Veränderung der Jahreszeiten kann mich nicht darüber vertrösten, dass ich den selben Baum schon vier mal gesehen habe. Proteus schafft es schlichtweg nicht mich über die gesamte dauer des Spieles zu unterhalten. Denn auch wenn ich viel entdecken will nützt das nichts, wenn es nicht viel zu entdecken gibt. Schade eigentlich.

 Unsere Wertung

6-Wertung

2 Responses

    • Clym

      Die 8 von 10 gibt es nicht, weil die Texturen so super sind, oder die Grafik technisch toll ist, sondern weil der Grafikstil gut zum Spiel passt. :)

      Antworten

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